Partnerschaftskonflikt friedlich lösen – ein Alltagsbeispiel

Partnerschaftskonflikt friedlich lösen – ein Alltagsbeispiel

In diesem Beispiel gebe ich dir eine Konfliktsituation aus dem Alltag an die Hand, wie sie zwischen Freunden, Partnern, Kollegen, Eltern/ Kindern immer wieder entstehen kann. Mir ist wichtig, dass du die Lösungsansätze verstehst, die in erster Linie mit Wissen und offener Kommunikation einhergehen. Reminder: Das viele Wissen bringt uns wenig, wenn wir es nicht aktiv im Alltag anwenden und das geht beispielsweise so:

Lena: MG, sakrale Autorität
Eric: Projektor, emotionale Autorität

Lena ist eine manifestierende Generatorin mit einer sakralen Autorität. Sie lebt in einer WG mit Eric, der ein emotionaler Projektor ist. Am Abend treffen sich beide in der Küche und Eric fängt an von seinem Tag zu berichten, denn es brennt ihm etwas auf der Seele. Lena, im Multitasking-Modus schneidet nebenbei Gemüse, schaut auf das Handy und geht zwischendurch auch ins Bad. Eric unterbricht immer wieder seine Gedanken. In ihm kommt ein Gefühl auf von: Sie hört mir doch gar nicht zu. Sie macht tausend andere Dinge. Das sagt er dann auch. Mit geballter Emotionskraft kommt dieses Gefühl raus und er sagt: „Ach, du hörst mir eh nicht zu, dann brauche ich auch nichts erzählen.“ Lena ist kurz überrascht und sagt: Doch, ich kann dir nebenbei zuhören, dass weißt du doch. Eric zieht sich zurück in sein Arbeitszimmer, ohne das er seine Gedanken bis zum Ende geteilt hat. Lena ruft ihm hinterher: „Ja, wie immer. Dann rede nicht mehr mit mir.“ Hier finden wir folgende wichtige Elemente, die im Verständnis füreinander die Kommunikation und Bedürfnisse einfacher machen:

Eric ist ein Projektor – er möchte wertschätzenden Fokus auf sich
Projektoren haben die Fähigkeit sich in eine Person einzuklinken und ihr den vollen Fokus zu schenken. Dasselbe erhoffen sie sich aber auch für sich selbst. Das bedeutet, sie benötigen im Wesen eine wertschätzende Atmosphäre, wenn der Punkt gekommen ist, an dem sie sich öffnen. Diese wertschätzende Atmosphäre war für Eric nicht gegeben, weswegen er aus der Emotion heraus, dass Gespräch stoppt.

Eric fühlt sich nicht gesehen – Glaubenssätze und Reaktivierung Kindheit

Bei einem erwachsenen Menschen, der reflektiert mit sich umgehen kann hätte diese Situation keine Emotion ausgelöst. Man nennt diese Reaktion auch innere Resonanz. Er fühlt sich nicht gesehen, weil Lena andere Dinge nebenbei macht und ihm den vollen Fokus nicht einräumt. In diesem Moment bestätigt sich der Glaubenssatz bei Eric „Ich bin nicht wichtig!“. Hat er jetzt in der Kindheit ähnliche Momente erlebt, in denen die Mama beispielsweise den Haushalt machte und nur mit einem Ohr bei ihm war, bestätigt sich dieses Gefühl erneut. Das führt dazu, dass Eric in den Rückzug geht und auch das Schattenthema der Projektoren, eine Verbitterung, auftreten kann. Je öfter diese Situation auftritt, desto weniger wird sich Eric trauen das auszusprechen, was ihm auf der Seele brennt. Zwischen den beiden entsteht eine Mauer von unausgesprochenen Dingen und Mitteilungswünschen und die Verbindung geht verloren.

Lena ist ein MG – Multitasking Blumenstrauß
Für Lena gehört es dazu sich zu bewegen und etwas zu tun, wenn es fließt. Das macht sie auch als Eric anfängt zu sprechen, sie gibt ihrer Energie Raum und folgt ihrem Bauch. Ohne Absicht und durch ihren Energietyp löst sie damit dieses Gefühl in Eric aus.

Lena – Schattenthema Frust
Lena kann in dem Moment nicht greifen, was Eric gebraucht hätte. Er hat es nicht kommuniziert in Form von: „Mir liegt etwas auf der Seele, können wir kurz sprechen, ohne dass du nebenbei etwas machst?“. Ihre Energie wird urplötzlich gestoppt und prallt auf die Verbitterung und Emotion von Eric. Sie reagiert mit Frust, der sich vielleicht schon länger aufgestaut hat und sagt diesen Satz in seine Richtung. Generatoren mögen es eingeladen zu werden. Das heißt, hier hätte es genügt, wenn Eric Lena eingeladen hätte ihm zuzuhören. So kann sie auch bewusster die Situation oder Wichtigkeit des Gespräches einschätzen und ihren Fokus auf ihn lenken und gleichzeitig prüfen ob ihr das in diesem Moment gut tut.

Wie kann es anders laufen, wenn man sich dessen bewusst ist?

Beispiel 1:
Am Abend treffen sich beide in der Küche und Eric fängt an von seinem Tag zu berichten, denn es brennt ihm etwas auf der Seele. Er sagt zu Lena: Schatz, können wir miteinander sprechen, ich habe da etwas, was ich dir erzählen möchte? Lena, im Multitasking-Modus schneidet nebenbei Gemüse, schaut auf das Handy und geht zwischendurch auch ins Bad. Lena, die um den Projektorfokus weiß antwortet: Hat es Zeit bis heute Abend? Dann würde ich mir Zeit für dich nehmen, du weißt ja das ich nach der Arbeit immer erstmal wirbeln muss.

Was ist hier wichtig:

  • Eric lädt ein und stellt eine JA/NEIN Frage an Lena
  • Eric ist sich bewusst, dass er den Fokus braucht und kommuniziert es
  • Er offenbart, dass er Bedarf für ein Gespräch hat
  • Lena kann ihr Bauchgefühl prüfen, ob es der richtige Moment ist und darf auch NEIN sagen
  • Lena folgt ihrer MG-Energie und schlägt vor, dass Gespräch am Abend zu machen
  • BEIDE erhalten ihre Bedürfnisse erfüllt durch eine offene Kommunikation und Akzeptanz der anderen Energie
  • BEIDE können sich üben in der Annahme, dass der jeweils andere ein Bedürfnis hat, gehen aber dabei nicht über ihre eigenen Bedürfnisse drüber z.B. Lena muss erstmal Energie loswerden und Eric begnügt sich nicht mit einem „Türgespräch“

Beispiel 2:
Am Abend treffen sich beide in der Küche und Eric fängt an von seinem Tag zu berichten, denn es brennt ihm etwas auf der Seele. Lena, im Multitasking-Modus schneidet nebenbei Gemüse, schaut auf das Handy und geht zwischendurch auch ins Bad. Eric unterbricht immer wieder seine Gedanken. In ihm kommt ein Gefühl auf von: Sie hört mir doch gar nicht zu. Sie macht tausend andere Dinge. Das sagt er dann auch. Mit geballter Emotionskraft kommt dieses Gefühl raus und er sagt: Ach, du hörst mir eh nicht zu, dann brauche ich auch nichts erzählen. Eric zieht sich zurück in sein Arbeitszimmer, ohne das er seine Gedanken bis zum Ende geteilt hat. Er beobachtet sein Gedanken und geht dann zu Lena in die Küche. „In mir kam gerade das Gefühl auf, dass du gar keine Zeit für mich hast, dabei ist es wichtig für mich, dir von meinem Tag zu erzählen. Meine Worte galten nicht dir, sie kamen aus der Emotion heraus. Mir wäre es sehr wichtig, dass wir gleich sprechen und du nebenbei auch nichts machst. Geht das gerade für dich?“

Was ist hier wichtig:

  • Eric reflektiert sein Verhalten im Moment (er beobachtet sich selbst)
  • Er weiß, was diese einfache Situation bei ihm auslöst oder welche Erinnerung aus der Kindheit es reaktiviert (Mutter hatte immer keine Zeit oder Fokus)
  • Er weiß, dass sein emotionaler Satz gar nicht Lena als Person treffen sollte, sondern er ein Ventil für seine Emotionen brauchte
  • Er kommuniziert das offen und ohne Angst, dass Lena ihn dafür verurteilen könnte, er offenbart sich an der Stelle selbst
  • Er äußert die Wichtigkeit dieses Gespräches und was er dafür braucht
  • Er stellt am Ende wieder eine JA/NEIN Frage auf welche Lena reagieren kann
  • Lena kann jetzt bewusster mit der Situation umgehen und kennt die Bedürfnisse von Eric, sie kann jetzt entscheiden, ob sie gerade die Ressourcen dafür hat

Diese Situation hätte diverse weitere Lösungsansätze. Das Wichtige ist die Kombination aus Wissen aus dem Human Design, die Fähigkeit zur Selbstbeobachtung und Wahrnehmung sowie den Mut sich dann selbst zu offenbaren und offen zu kommunizieren was in einem selbst los ist. Mir ist bewusst, dass es viel Mut braucht und auch Vertrauen, sowie einen stabilen Selbstwert, um sich zu offenbaren. In meinen Augen führt nur das nachhaltig zu einer Veränderung in uns selbst und langfristig zur Auflösung unserer erlernten Muster und somit zu friedvolleren Beziehungen mit uns selbst und anderen.

Was benötigt es also, um Konflikten zu begegnen, sie zu beobachten und so lösen?

  • Wissen (Human Design Grundlagen)
  • Selbstbeobachtung (Was passiert in mir, im Gegenüber?)
  • Offenbarung / Kommunikation (Mut)
  • Situationswiederholung (Üben, Üben, Üben)

Klingt einfach, ist es aber im Alltag nicht unbedingt. Du kannst dieses Lösungsschema auf jegliche Konflikte übertragen und entsprechend mit dem Human Design Wissen dieses Buches kombinieren.

Du möchtest tiefer ins Human Design einsteigen und Dich als Spezialisten im Bereich Beziehung ausbilden lassen? Schau gerne hier nach: LINK

Du interessierst dich für meine Veröffentlichungen und Bücher im Human Design? Schau hier nach: LINK

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert