Emotional – der Fahrstuhlfahrer

Hast du ein Gegenüber, dass seine Entscheidungen auf emotionaler Ebene trifft, dann gilt für dich vor allem: Cool down and chill! Ca. 51% der Menschen haben eine emotionale Autorität und fahren regelmäßig Fahrstuhl, was nicht mehr meint als: sie erleben ein Gefühls Auf und Ab und gelangen irgendwann an einen Klarheitspunkt. Egal ob im Berufsleben, Partnerschaft oder Privatleben. Die emotionale Welle darf rauschen aber ohne dich selbst aus der Fassung zu bringen. Beobachte, nimm‘ wahr, höre deinem Gegenüber zu aber steige nicht zwingend in den Fahrstuhl der Gefühle ein. Mache dir bewusst, dass es zuweilen gut ist, jemanden auch alleine Fahrstuhl fahren zu lassen, bis der Punkt der Klarheit eingetreten ist. Achte gut auf deine eigenen Grenzen, wenn dich jemand in seinen Fahrstuhl ziehen möchte. Du darfst hier jederzeit NEIN sagen oder auch voller Begeisterung mit in den Gefühlszug einsteigen. Du MUSST aber nicht. Denke daran, dass dein Gegenüber Abwägungen trifft und durchdenkt, die auch in ein Extrem gehen können. Es kann bei Menschen mit einer emotionalen Autorität eben schnell dazukommen, dass sie nicht nur himmelhoch jauchzen sondern auch schnell die Dinge sehr „schwarz malen“ und das voll Paket Negativität oder gar Angst auspacken, die eine Entscheidung mit sich bringt. Wichtig für dich als Gegenüber: die Balance halten, ein bewusster Zuhörer sein und erkennen, wann der Fahrstuhl stehen bleibt. Durch deine bewusste Yogi-Haltung (Cool, Calm, Collected) darfst du auch kommunizieren, wenn du das Gefühl hast, dein Gegenüber sitzt noch mitten im Fahrstuhl und sollte keine schwerwiegenden Entscheidungen treffen. Biete deine Sicht der Dinge von Außen an, zwinge sie aber nicht auf. Das geht zum Beispiel indem du fragst, ob dein Gegenüber deine Sicht der Dinge hören möchte.

Kommunikation und emotionale Autorität

Menschen mit emotionaler Autorität kommunizieren immer im und mit Gefühl. Jedes Wort hat eine bestimmte emotionale Prägung, die begeistern und mitreißen kann, die aber auch beängstigen und unruhig machen kann. Dein Gegenüber braucht den emotionalen Ausdruck um Energie freizusetzen (Emotion = Energy in Motion). Versuche mit diesem Wissen, deinem Gegenüber einen offenen Raum der Kommunikation zu ermöglichen um seine Emotionen zu leben. Oder eben auch seine Mitteilungen emotional machen zu lassen. Sätze wie: „Fahr‘ dich mal runter!“, kommen bei einem Menschen mit emotionaler Autorität eher weniger an. Sie müssen ihre Energie freisetzen, meist eben auch in dem Tonfall, der Emotion, die gerade vorherrscht. Das bedeutet für dich/euch aber auch, klar festzulegen, welcher Grad der Kommunikation für ALLE okay ist. Ein dauerhaft wütendes Gespräch ist es vermutlich weniger. In jedem Fall sollte, trotz aller Emotion in der Kommunikation, immer Respekt, Augenhöhe und eine gewaltfreie Atmosphäre möglich sein. Möchtest du selbst ein klärendes Gespräch mit deinem Gegenüber führen, dann achte darauf, dass er/sie, sich an einem Klarheitspunkt befindet, denn an diesem Punkt ist eine neutrale Kommunikation und echtes Zuhören möglich. Rechne aber damit, dass nach dem Gespräch der Fahrstuhl wieder losfährt. Das bedeutet auch, es zu akzeptieren, wenn dein Gegenüber sich erst einmal zurückzieht und dir signalisiert, dass er/sie zu aufgewühlt, zu unruhig oder noch nicht sortiert genug für/oder nach einem Gespräch ist.

Wie kann ich mein Gegenüber mit emotionaler Autorität unterstützen?

Atmen! Neben deiner eigenen Yoga Attitude und dem Fakt, dass du das Meer rauschen lassen kannst, ohne das es dich sprichwörtlich „juckt oder überschwemmt“, kannst du folgende Dinge für die Person gegenüber tun:

  • Gib‘ dem Gegenüber Zeit für Entscheidungen
  • Baue keinen Druck auf, dass du SOFORT eine Entscheidung brauchst, wenn sie nicht lebenswichtig ist
  • Akzeptiere, dass sich die Meinung des Gegenüber auch 2-3x ändern kann bis es zur finalen Klarheit kommt
  • Erinnere daran, dass es gut ist auf den Geschmack einer Sache zu kommen und schubse dein Gegenüber gerne in die Situation wie sich z.B. ein Wohnortwechsel anfühlt BEVOR die Entscheidung aus der Emotion getroffen wird
  • Nimm‘ die Emotionen deines Gegenübers nicht persönlich, lass ihn/sie die Emotionen durchleben, durch die er/sie durch muss
  • Verurteile seine /ihre Emotionen nicht, trockne Tränen, lass‘ die Person auch mal wüten oder schick sie zum schreien in den Wald
  • Akzeptiere, wenn dein Gegenüber Zeit braucht um in die Klarheit zu finden, es ist keine Ablehnung gegen deine Person
  • Nutze den Antrieb der emotionalen Welle, wenn er dir selbst gut tut und spring‘ auf den Zug der Begeisterung auf, wenn du einen Schub brauchst
  • Setze klare Grenzen, wenn aus der Emotion heraus Streitgespräche begonnen werden, die kein Klarheitsfundament haben und vertage dieses Gespräch
  • Halte ein klares STOP-Schild nach oben, wenn die Kommunikation übergriffig wird, angetrieben durch die Emotion

Achtung: unkontrollierbares Pulverfass – Schatten der emotionalen Autorität

Bitte achte darauf, dass nicht jeder Mensch ein emotionales Bewusstsein entwickelt und seine Emotionen benennen oder auch beobachten und dafür Verantwortung übernehmen kann. Die Kraft der Emotion ist ein enorm starker Antrieb, der oft dazu führt, dass Dinge gesagt oder getan werden, die dich als Gegenüber stark triggern. Menschen mit emotionaler Autorität können im Fahrstuhl oft nicht aus ihrer Haut. Hier ist Geduld gefragt und abwarten, liebevolles aber selbstfürsorgliches Beobachten des gegenüber. Was kannst du tun? Offene Kommunikation üben! Das heißt, dein Gegenüber fragen wie er sich fühlt, gefühlt hat und welches eigentliche Bedürfnis hinter seiner Emotion steckt. Wenn das partout nicht geht, dann übe für dich deine Yogi-Haltung, sodass dich die emotionalen Fahrstühle der anderen nicht umwerfen und beeinflussen. Menschen mit emotionaler Autorität sind da, um Dinge in Bewegung zu bringen, wenn du also merkst, dass es dich triggert, dann schaue zunächst bei dir selbst warum das so ist. Nagt es am Selbstwert, spürst du Druck und Stress oder das Gefühl es recht machen zu müssen? Übe für dich selbst die Reflektion und gegebenenfalls auch die Abgrenzung, wenn es im gemeinsamen Gespräch nicht möglich ist. Ein Pulverfass darf explodieren aber bitte so, dass dich die Splitter nicht treffen und du in sicherem Abstand dazu stehst.

Die besten Vorgesetzten werden die, die ihre emotionale Welle selbst beobachten können und dann ein Schild an ihre Tür hängen mit „Surfe gerade – bitte nicht stören“.

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