Der Generator im Human Design – Umsetzer
Über ihr definiertes Sakralzentrum haben Generatoren grundsätzlich konstanten Zugang zu einer schier unerschöpflichen Kraft und Lebensenergie, mit der sie sie sich und ihre Mitmenschen berei-chern dürfen. Mit 36% der Gesamtbevölkerung repräsentieren sie den am häufigsten vertretenen Typus, was ihre Bedeutsamkeit unterstreicht: Sie sind die Erschaffer und Gestalter allen Lebens und in der Lage, auch große Verantwortung mit Leichtigkeit zu stemmen.
Die Aura des Generators
Die Aura eines Generators ist einhüllend und offen. Dadurch wirkt er so einladend und attraktiv auf die Umwelt. Seine ungebändigte Begeisterung steckt regelrecht an. Zuweilen erscheint er einem vielleicht fast etwas zu aktiv und ein wenig unausgeglichen. Aus diesem Grunde sind regelmäßige Er-holungspausen ebenso wichtig für ihn wie design-gerechte Bewegung, damit sich sein Sakral wirklich entleeren kann. Folgt der Generator überwiegend nicht seiner Freude, neigt er womöglich zum Grü-beln und zu Sprunghaftigkeit und wird von nicht-sakralen Weggefährten häufig als sehr frustriert wahrgenommen.
Leben entsteht aus der Empfänglichkeit – auch wenn uns die synonyme Bezeichnung des Umsetzers eher an TUN denken lässt. Und ja: Wenn Generatoren ausnahmslos ihrer Freude folgen, mit dem Leben fließen und ihre Energie auf dieser Basis einsetzen, ist ihr Tatendrang und ihre sprudelnde, kreative Schaffenskraft schier unendlich.
Die Strategie des Generators
Wichtig dabei ist, WIE sie in den Umsetzungsprozess einsteigen: Ihre Strategie gemäß Human Design empfiehlt ihnen zu warten, um dann auf Impulse aus dem Außen – gleich welcher Art – zu reagie-ren, anstatt wie der Manifestor vorzupreschen und zu initiieren. Der Generator sollte niemals den ersten Schritt machen, sondern reagieren – z.B. auf die Zeile in einem Buch, die ihm entgegen-springt, einen Song im Radio, Fragen oder Worte, die an ihn gerichtet sind bzw. die er nebenbei aufschnappt.
Zündet der entsprechende Impuls mit einem “Ja!” den Motor, kann der Generator darauf vertrauen, dass er ausreichend Umsetzungsenergie zur Verfügung haben und dass die damit verbundene Erfah-rung für ihn “korrekt” sein wird. Ist sein sakrales Feuer nicht angefacht, so gibt ihm auch das einen wertvollen Hinweis, nämlich den, dass er an dieser Stelle – zumindest zu diesem Zeitpunkt – die Füße stillhalten sollte. Zuweilen ist es für ihn sehr schwierig in Leerlaufphasen geduldig auszuharren und darauf zu vertrauen, dass das Richtige in der stimmigen Zeit zu ihm kommen wird. Währenddes-sen kann er sich weiter dem widmen, was ihm Spaß macht und sich gewiss sein: Die nächste Gele-genheit, um zu reagieren, kommt bestimmt!
Wie unterstütze ich einen Generator darin, die für ihn stimmigen Entscheidungen zu treffen?
Wir lösen die sakrale Reaktion aus, indem wir geschlossene Fragen stellen, die nur mit einem “Ja!” oder “Nein!” zu beantworten sind. Infolge dessen darf der Generator mit seinem Bauchgefühl reagieren und sich dabei beobachten. Zu Beginn empfehlen sich leichtere Themen wie die Auswahl seines Essens: “Magst du Waffeln frühstücken? Oder lieber ein Käsebrot?” Schrittweise mag dieses Experiment auch auf bedeutsamere Lebensbereiche ausgeweitet werden. Zentral ist zudem die Bereitschaft, die Antwort des Generators vorbehaltlos zu respektieren und sie nicht persönlich zu nehmen, sondern als Akt der Selbstfürsorge im Umgang mit der eigenen Energie.
Der Generator in seiner Kraft
Folgt er seiner Freude, läuft er zur Höchstform auf und kann sein Umfeld richtiggehend mitreißen, energetisieren und mit seiner Schaffensfreude anstecken. Dies geschieht über das Feld seiner Aura, mit der er auf seine Umwelt einwirkt. Ist also der sakrale Motor an, versorgt er auch die Mitmen-schen mit “Saft”. Über seine Ausstrahlung gelangen die passenden Weggefährten und Gelegenhei-ten zu ihm. Je mehr der Generator in seiner Freude ist und sich der eigenen Autorität und Strategie des “Wartens, um zu reagieren“ hingibt, desto stärker und positiver wirkt diese Magie der Synchro-nizität für ihn. Es ist für Andere rein energetisch spürbar, wenn das Gegenüber in seinem Element und aus tiefstem Herzen mit seinem Sein und Tun verbunden ist. Gleiches gilt auch, wenn der Generator nicht nach seinem Design lebt, zutiefst gefrustet einer Arbeit nachgeht, die ihn nicht erfüllt, oder wenn er ständig “Ja und Amen!” sagt, obwohl er nicht dahintersteht.
Lern- und Wachstumsthemen des Generators
Er darf lernen, seiner starken inneren Stimme und der eigenen (Körper-) Weisheit zu vertrauen. Sie ist nicht mit dem Verstand zu verwechseln: Das sakrale Bauchgefühl ist pure Mechanik und frei von gesellschaftlichen Prägungen, Blockaden, sowie von übernommenen Glaubens- und Verhaltens-mustern, denen der in unserer Kultur so hoch gehaltene Verstand unterworfen ist: Dieser entschei-det z.B. auf Basis von – begrenzten – Erfahrungswerten und erlernten Verhaltensweisen, sowie mo-tiviert durch Angst, falsch verstandene Loyalität oder einem Gefühl von Verpflichtung. Oftmals über-tönt er mit seinen vernünftigen Argumenten das zartere Bauchgefühl, das sich individuell verschie-den äußern kann – etwa durch ein bejaendes oder verneinendes Brummen, einen Energieanstieg oder –abfall, vielleicht aber auch in anderer Form.
Wie oft hast du schon die leise Skepsis oder ein ungutes Gefühl bei einer anstehenden Entscheidung beiseitegeschoben, weil der Job, das Angebot, der Kerl doch sooooo gut zu passen scheinen? Und wie häufig hast du im Nachhinein festgestellt, dass es gut gewesen wäre, diese subtilen Botschaften ernst zu nehmen?
Unser Körper weiß es besser, auch wenn sich ganz schön unheimlich anfühlen kann, sich ihm ohne rational nachvollziehbare Begründung vorbehaltlos zu überlassen. Er ist weniger laut und nicht sel-ten alles Andere als logisch. Die Bauchstimme meldet sich infolge eines Impulses oder einer Einla-dung für wenige Sekunden, bevor sich der Verstand einschaltet. Die Aufgabe des Generators ist es, diesen Moment wahrzunehmen und dementsprechend zu entscheiden. Die ausdauernde Lebenskraft des Generators ist anziehend wie der Honig für die Bienen, doch sie darf weise und im Sinne seiner Freude verwandt werden, wenn er nicht frustriert und energielos sein Dasein fristen und dabei immer mehr ausbrennen möchte. Er vermag ohne Unterlass zu arbeiten, wenn er sich aus Freude comittet. Seine sakrale Power ist heilig und nicht für alles und jeden gedacht, sonst macht sich der Generator zum Arbeits-Sklaven seiner Umwelt: “Du hast doch so viel Energie. Kannst du nicht mal…?”
Freude ist sozusagen der passende Treibstoff für den Motor und hält diesen am Laufen. Das ist das Geheimnis der scheinbar grenzenlosen Ausdauer eines Generators: Zu den richtigen Dingen “Ja!” und zu den für ihn “falschen” “Nein!” sagen zu können. Die Tendenz zu People-Pleasing ist dabei eines der Wachstumsthemen.
Ist er einmal in einen Prozess eingestiegen – womöglich trotz miesem Bauchgefühl – ist es ihm fast unmöglich, diesen wieder vorzeitig abzubrechen. Der Motor erfüllt seinen Dienst zwar dennoch, aber nicht mit voller Kraft. Somit wird es anstrengender, und unnatürlich viele Widerstände tauchen auf, die es ihm erschweren, weiterzumachen: Sein sakrales Feuer lodert nicht, um ihn mit satter Le-bensenergie zu versorgen. Der Motor springt wohl an, aber er läuft eben nicht optimal, wenn das “Yes!” fehlt. Umso wichtiger ist es für den Generator, dass er “korrekt” entscheidet und seine Um-setzungskraft dem vorbehält, was ihn wirklich befriedigt, erfüllt und in einen regelrechten Flow versetzt.
Nicht-Selbst-Thema und Signatur des Generators
Die Signatur des Umsetzers ist Befriedigung. Diese fungiert als Indikator dafür, dass er “on track” ist. Lebt er dagegen nicht gemäß der eigenen Natur, Strategie und Autorität, stellen sich Frustration und Stagnation. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es braucht grundsätzliche Latenzphasen, sowie es auch in der Natur einen Frühling, Sommer, Herbst und Winter gibt, analog zu den Zyklen von Säen, Wachstum, Ernte und Verfall begleitet. Wird jedoch Frustration zum allgemeinen Lebensgefühl, deu-tet das darauf hin, dass etwas Grundlegendes geändert werden will – vielleicht auch hinsichtlich ver-innerlichter, längst überholter Glaubenssätze, die sein Tun immer noch bestimmen. So darf er z.B. verlernen, dass er das Arbeitstier für Andere und das Leben kein Ponyhof sei, er für alles hart arbei-ten müsse und Aufgaben nicht delegieren dürfe.
Gerade weil die Generatoren eine so große Gruppe ausmachen und ein “Exklusivrecht” auf das definierte Lebenskraftzentrum innehaben, sind sie geradezu in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass ihr Motor rund läuft und somit auch das Kollektiv in dessen Genuss kommt.